Quantcast
Channel: Mode Blog » Styling & Beratung
Viewing all articles
Browse latest Browse all 121

Die richtige Pflege für meinen Wollpullover: Reinigung, Trocknung, Aufbewahrung & Tipps gegen Motten

$
0
0

Langsam aber sicher sinken die Temperaturen und es ist Zeit die dicken Winterklamotten aus den Kisten auszupacken. Ich freue ich mich schon darauf mich mal wieder so richtig in meinen Lieblingspullover einzukuscheln. Damit der Wollpullover die kommende Wintersaison übersteht, habe ich mich mal gefragt wie ich ihn eigentlich korrekt pflege. Ist Handwäsche wirklich immer die beste Methode? Wie trockne ich einen Wollpullover so, dass er seine Form behält? Und wie werde ich die kleinen Fussel los? Die größte Panik habe ich vor Mottenbefall. Wie kann ich ihn vermeiden, und was tue ich, wenn die Motten bereits ihr Unwesen getrieben haben?

Wolle ist multitasking

Wolle ist gerade deswegen ein toller Begleiter für den Winter, die sie die Körperwärme speichern Wollpulloverkann und die Körpertemperatur auf ganz natürliche Art reguliert. Falls man doch mal ins Schwitzen kommt, wie zum Beispiel morgens nach dem Sprint zu Bus oder Bahn, kann Wolle Feuchtigkeit sehr gut ableiten und die Haut bleibt trocken. Insbesondere Merinowolle eignet sich wunderbar für sportliche Aktivitäten an der frischen Luft, wie zum Beispiel Joggen oder Wandern. Das beste: Merinowolle kann Schweiß binden und eine lange Zeit neutralisieren. Ich bin ein großer Fan von diesem Material, besonders im Wanderurlaub!

Ein Bad an der Luft tut’s auch!

Zum Glück sind Pullover aus Wolle sehr pflegeleicht. Durch die schmutz- und geruchsabweisenden Eigenschaften der Wollfaser reicht es vollkommen aus, wenn man den Pullover ein bis zwei Mal „an der frischen Luft badet“, bevor man ihn die Waschmaschine gibt. An einem Bügel auf dem Balkon oder am Fenster aufgehängt wirkt er schon nach kurzer Lüftungszeit wie neu.

Doch ab und zu braucht der Wollpullover auch ein richtiges Bad. Um hierbei nichts falsch zu machen sollte man stets die Herstellerangaben überprüfen, die sich im Etikett befinden.

Aufbau der Wollfaser

Wolle stammt von den weichen Haaren des Fells vor allem von Schafen. Aber auch von anderen Tieren, wie Angorakaninchen, Ziegen und Alpakas kann man spinnfähige Haare gewinnen. Wolle ist eine ganz besondere Faser, die sehr hohen Tragekomfort bietet, aber in ihrem Aufbau sehr sensibel ist. Sie ist gröber als Textilfasern von Baumwolle oder Seide und ihre Faserproteine sind anfälliger gegen chemische Schädigungen. Die Faseroberfläche hat eine dachziegelartige Schuppenstruktur. Es ist daher besonders wichtig das geeignete Programm einzustellen und das richtige Waschmittel zu benutzen, damit die unterschiedlich gerichtete Wollfasern nicht aneinander verhaken und verfilzen. Falls man mal das Etikett herausgetrennt hat, ist man mit der Handwäsche immer auf der sicheren Seite.

Aufpassen bei der Handwäsche

Die Handwäsche ist nicht unbedingt immer die schonendste Waschmethode für Wollbekleidung. Oftmals wird die Wolle bei der Handwäsche zu heiß gewaschen oder zu stark mechanische beansprucht und die sensible Struktur der feinen Wollfasern wird zerstört.

Beim Waschen per Hand sollte man darauf achten, dass der Pullover auf Links gedreht ist. Man sollte nicht zu starken Druck ausüben oder feste wringen, da die Wolle sonst verfilzen kann. Das Wasser sollte angenehm warm sein und das Waschmittel sollte sich schon vorher vollständig aufgelöst haben. Als Waschmittel empfiehlt sich Wollwaschmittel oder auch mildes Haarshampoo.

Vorsicht vor Voll- und Colorwaschmitteln

Grundsätzlich sind Voll- und Colorwaschmittel auf Grund ihrer Zusammensetzung für die Reinigung robusterer Textilien bei höheren Temperaturen ausgerichtet. Bestimmte Enzyme würden die Eiweißmoleküle der sensiblen Wollfasern aufspalten und eventuell sogar komplett zerstören. Für Wolle sollte man also nur spezielles Wollwaschmittel verwenden. Wollwaschmittel hat einen neutralen pH-Wert und enthält nicht das Enzym Protease, welches die Eiweißmoleküle aufspalten würde. So bleibt die Textilstruktur erhalten.

Display washing machineDen sanftesten Gang einlegen

Empfehlenswerter als die Wäsche per Hand ist der Wollwaschgang oder auch Handwaschgang der Waschmaschine zu Hause. Auf diese Weise kann man Fehlern bereits im Voraus entgehen: Sehr schonend und nahezu ohne mechanische Beanspruchung erfährt die Kleidung die optimale Pflege. Eine zu hohe Beladung würde die Textilien während der Wäsche sehr beanspruchen, daher sollte man darauf achten, dass die Trommel nicht zu voll ist. Bei allen feinen Textilarten die Trommel immer nur bis zu einem Viertel befüllen!

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Vor der Wäsche sollten Häkchen und Druckknöpfe geschlossen werden, die Taschen geleert und das Kleidungsstück auf Links gedreht werden. Ganz wichtig ist es natürlich auch dunkle von heller Wäsche zu trennen um Verfärbungen zu vermeiden. Wolle sollte bei einer Maximaltemperatur von 30° Grad gewaschen werden. Bei ganz besonders feinen Textilien wie Cashmere sollte stets das Handwaschprogramm und kaltes Wasser gewählt werden.

Flecken entfernen

Ein Geheimtipp aus Muttis Trickkiste: Flecken auf dem Lieblingswollpulli kann man ganz leicht mit kaltem Wasser, das mit Kartoffelstärke und einem Schuss Essig angereichert wurde, auswaschen. Frische Flecken sollte man möglichst zeitnah mit Talkum bestreuen. Schon nach einer kurzen Einwirkzeit und dem anschließenden Ausbürsten ist der Fleck verschwunden.

Richtig Trocknen

Um die Feuchtigkeit schneller aus der Kleidung herauszubekommen, zieht man sie kurz in Form, legt sie in ein Handtuch und drückt das Restwasser sanft aus. Ein kurzes Anschleudern, um den Trocknungsprozess etwas zu beschleunigen, ist vorsichtig erlaubt.

Am besten trocknen Wollpullover flach auf einem Handtuch. Sie auf einen Wäscheständer zu hängen oder auf der Heizung zu trocknen sind keine guten Ideen.

Weg mit den kleinen Fusseln

Wer kennt diese kleinen nervigen Dinger nicht, die unseren, erst wenige Male getragenen Lieblingspullover so schnell alt aussehen lassen? Aber hier kommen gute Nachrichten: Die kleinen Knötchen können ganz leicht mit einem Damenrasierer entfernt werden! Damit vorsichtig über den Pullover gleiten, und er sieht aus wie neugekauft. Alternativ gibt es Fusselrasierer zu kaufen, wobei ich persönlich finde, dass der Damenrasierer seinen Job noch besser erledigt.

Feinde aus dem Kleiderschrank: Motten

Nun wissen wir ganz genau wie wir unseren Kuschelpulli pflegen und hängen ihn perfekt gereinigt und getrocknet in den Kleiderschrank. Nach ein paar Tagen folgt die böse Überraschung: Ein ausgefranztes Loch! Das können nur Motten gewesen sein. Doch keine Sorge: Motten sind kein Anzeichen mangelnder Hygiene. Es haben sich schlichtweg Mama und Papa Motte in den Schrank geschmuggelt, um sich in kleinen Spalten und Ritzen gemütlich zu vermehren. Sie mögen es am liebsten an Orten, wo wenig „Bewegung“ herrscht und werden von Licht angezogen.

Mottenbabys haben Hunger

Ein Motten Weibchen legt bis zu 300 Eier ab, gerne direkt auf die Kleidung. Zwei Wochen später schlüpft der extrem hungrige Nachwuchs, der sich bevorzugt von tierischen Fasern ernährt. So erkennt man auf den ersten Blick sofort welche Stoffe so im Schrank hängen: Durch synthetische Textilien und Baumwolle frisst sich ein kleines gelbes Mottenbaby (Raupe) sehr selten. Die fliegende Mottenmama braucht man gar nicht zu jagen denn adulte Motten haben nur noch eine Lebenserwartung von 4-5 Tagen.

Duftende Vorsorgemaßnahmen gegen Motten

Um den Motten auf den Zahn zu fühlen, gibt es viele kleine Tricks, von denen man den ein oderClothing Moths,Tineola bisselliella, on a pheromone trap 05 anderen bereits kennt. Zum Beispiel das Lavendelduftsäckchen. Da Motten sehr sensibel auf Gerüche reagieren, ist man damit vorsorglich gut bedient. Weitere natürliche Duftstoffe, die Motten nicht mögen ist der von Nelken, Zedernholz oder getrocknete Orangenschalen. Wenn das alles nicht hilft, kann man auch zu chemischen Duftstoffen greifen. Doch hier sei Vorsicht geboten. Das in den Produkten häufig enthaltene Pyrithrum kann beim Menschen Kopfschmerzen und sogar Depressionen auslösen. Ganz besondere Lieblingsstücke kann man vorsorglich in Zeitungspapier einlegen. Daran beißen sich die kleinen Mottenraupen die Zähne aus!

Angriff auf die Mottengroßfamilie

Wenn es bereits zu spät ist und eine Mottengroßfamilie mit viel Hunger Einzug gehalten hat, muss man zu stärkeren Maßnahmen greifen. Da hilft nur: Schrank ausräumen, gründlich putzen und hinterher mit einem Fön alle Ecken und Kanten bearbeiten. Hitze mögen Motten gar nicht und sterben ab.

Die gesamte Kleidung sollte dann möglichst heiß gewaschen werden um die letzten Mottenlarven abzutöten. Kleidung, die nicht heiß gewaschen werden darf, kann man in Plastiktüten verpackt in die Gefriertruhe legen. Für die Lebensbedingungen der Arktis sind Motten komplett unvorbereitet und sie sterben am Kälteschock.

Der natürliche Feind: Die Schlupfwespe

Wenn alle Maßnahmen ins Leere laufen und die Motten weiter ihr Unwesen treiben hilft nur noch der Angriff der Schlupfwespe. Dieses winzige Mini-Insekt, was wirklich so klein ist, dass man es kaum wahrnimmt, legt seine Eier in die der Motten ab und verhindert so, dass weitere Mottenlarven schlüpfen. Klingt erst mal befremdlich sich eine weitere Insektenart im Schrank heranzuzüchten, doch es hilft wirklich. Im Internet kann man Karten mit den Schlupfwespen bestellen, und legt sie einfach in den Schrank. Alle zwei Wochen wechselt man die Karten aus. Über einen längeren Zeitraum hinweg wird die gesamte Mottenpopulation vernichtet und auch die Schlupfwespen sterben ab.

 

Fotonachweis: © Ingo Bartussek – Fotolia.com, © Rasulov – Fotolia.com

The post Die richtige Pflege für meinen Wollpullover: Reinigung, Trocknung, Aufbewahrung & Tipps gegen Motten appeared first on Mode Blog.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 121

Latest Images

Trending Articles