Manchmal ist das Leben einfach ungerecht: Das Thermometer klettert unermüdlich nach oben, die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel – und wir schwitzen uns fast um den Verstand. Und wenn wir Pech haben, müssen wir auch noch arbeiten. Wir sitzen im stickigen Büro, mühen uns im Laden ab oder quälen uns draußen durch die Hitze. Was für ein Glück, dass wir Frauen zwischen vielen wunderschönen Sommerklamotten wählen können. Ob Röcke, Kleider, Bermudas, Hotpants, T-Shirts, Tops, Blusen oder Jumpsuits – die Mode für die heiße Jahreszeit ist die große Liebe vieler Frauen. Und da kommt die Ungerechtigkeit ins Spiel: Männer schwitzen genauso, doch ihre kurze Hosen werden verpönt. Wagen wir einen Versuch und stellen uns der großen Frage: Shorts für Männer – wie trägt man sie stilsicher?
Shorts für Männer – was ist eigentlich das Problem?
Männer und kurze Hosen: Selten wird ein Styling so sehr verschmäht und belächelt wie Shorts, Bermudas und Co. aus der Herrenabteilung. Das Modelexikon hat dieses Thema mit einem dicken „No-Go“ versehen, die Kolumnisten der Beauty-Magazine schreiben sich seit einer gefühlten Ewigkeit die Finger darüber wund. Und im Job sind kurze Hosen über Männerbeinen sowieso ein Tabu – man sieht sie höchstens an Paketboten oder Bauarbeitern. Aber im Büro? Pfui! Doch was ist daran eigentlich das Problem? Die haarigen Beine, die uns zu den Neandertalern zurückgebeamt fühlen lassen? Oder dass die Beinchen manchmal streichholzdünn und blass sind und ihre Träger unmännlich aussehen lassen? Oder ist es einfach die Art und Weise, wie Männer ihre kurzen Hosen anziehen und stylen? Dieser letzte Verdacht ist nicht ganz unbegründet: Viele Männer machen in Bermudas und Co. nicht die beste Figur, weil sie sie mit Sandalen (inklusive weißer Tennissocken, versteht sich) oder ausgeleierten T-Shirts kombinieren. Deshalb, Männer, aufgepasst bei unserem Exkurs „Shorts für Männer – wie trägt man sie stilsicher?“ – es lohnt sich!
Immer in Richtung Knie
Bermudashorts gehören tatsächlich zu den heißesten Modetrends der letzten Zeit. Doch Achtung: Die Zeiten des weiß-blau gemusterten Einheitslooks sind vorbei! Die neuen Bermudas sind meist einfarbig und kommen größtenteils in gedeckten Farben wie Blau, Grau, Olivgrün, Braun, Beige oder Schwarz daher. Mutige Zeitgenossen wagen sich auch an knalligere Töne wie Grasgrün oder Koralle, doch dieser Look ist saisonal sehr begrenzt und steht auch nicht jedem Typ. Ganz anders als bei den derzeit so angesagten Hotpants bei den Frauen gilt für die Herren der Schöpfung: Die Shorts umspielen stets das Knie. Ob die Hose kurz über, direkt am oder knapp unter dem Knie endet, ist dem Designer überlassen – sieht alles gut aus. Wichtig ist nur: Kürzer geht nicht, und die Zeiten der Herren-Hotpants sind zum Glück längst vorbei. Wer sich den Schrecken noch einmal vor Augen führen will, googelt einfach Fußballerbilder aus den 1970er Jahren. Anders als damals gilt außerdem für den modebewussten Herrn von heute: Zwischen Stoff und Körper darf – nein, muss! – etwas Luft sein. Zwar dürfen die Bermudas schmal geschnitten, aber nicht hauteng sein. Diese Modelle eignen sich vor allem für zierliche, trainierte Männer mit nicht allzu mächtigen Oberschenkeln. Eine weit geschnittene Hose passt hingegen zu jedem Figurtyp. Wer die Hose im Büro tragen möchte, sollte außerdem auf die eine oder andere Tasche verzichten und lieber auf ein dezentes Teil setzen. Robustere Styles à la Cargo-Pant sind eher ein Fall für die Freizeit (und übrigens eine große Hilfe für alle, die ihre Habseligkeiten gerne direkt bei sich tragen).
Die perfekten Begleiter
Und was passt dazu? Zunächst müssen natürlich geeignete Oberteile her. Wenn ihr gemusterte Shorts anziehen wollt, wählt dazu am besten ein unifarbenes Shirt aus – sonst wirkt das Outfit schnell wirr und clownesk. Für die Freizeit genügt es, einfach ein hübsches T-Shirt (kein Top!) auszuwählen und die Füße entweder in Espadrilles, Sneakers oder andere Halbschuhe zu stecken. Die Socken sollten idealerweise nicht zu sehen sein, doch wer sonst oberlässig ist, darf auch seine – dann aber bitte schwarzen – Socken aus den Sneakers blitzen lassen. Flipflops gehören hingegen an den Strand, sind aber an besonders heißen Tagen auch im Park oder in der Eisdiele völlig ok. Wer sich über einen Arbeitgeber freuen kann, der auch Männershorts willkommen heißt, muss das Styling-Level noch ein wenig anheben. Zu den dezenten Hosen passt zum Beispiel ein Polo-Shirt, oder noch schöner, ein langärmeliges (!) Hemd. Kurzärmelige Hemden sind ja an sich schon so eine Sache, aber in Verbindung mit Shorts definitiv keine gute Wahl – zu schülerhaft kann der Look dann wirken. Besser ist da ein hochwertiger dünner Pulli. Espadrilles und Sneakers müssen während der Arbeitszeit eine Pause einlegen und Segeltuchschuhen oder Lederhalbschuhen den Vorrang lassen. Wer es ganz stylisch mag, kombiniert zu dem Outfit noch einen Blazer.
Auch für Politiker geeignet
So, ist doch alles gar nicht so schlimm, oder? Um ein gelungenes Männer-Kurzhosen-Styling zu kreieren, braucht man einfach nur folgende Zutaten: nicht zu enge Shorts, ansehnliche Beine, unbesockte Füße, dem Anlass entsprechende Schuhe und coole bis hochwertige Oberteile. Und natürlich das Selbstbewusstsein, das alles mit Stolz zu tragen. Wer sich noch nicht traut, sollte einfach mal einen Blick nach Bermuda werfen: Auf der namensgebenden Inselgruppe im Atlantik werden kurze Hosen auch bei hochoffiziellen Anlässen getragen – selbst von Politikern. Das nennen wir lässig!
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